Eddy's Fazit |
Doch
mein Dasein ist beileibe nicht immer einfach. Schließlich bin ich nicht
mehr der Jüngste und benötige von Zeit zu Zeit dringend meinen
Schönheitsschlaf. Mein Job ist wirklich kräfteraubend. Schließlich
muss ich jeden Abend über eine überdimensional große Bühne wackeln,
mit meinen Äuglein blinkern und das Monster spielen. Aber glaubt mir,
das bin ich wirklich nicht, sondern eher ein recht friedlicher
Zeitgenosse. Meine Chefs, und davon hab ich gleich sechs, sind
vielleicht ein paar Zechbrüder, sag ich Euch. Richtige Rocker mit allem
drum und dran. Zum einen wäre da Bruce
(Dickinson),
auch Brucey genannt, unser Sprachrohr. Zwischenzeitlich hat er sich mal
für eine Weile verkrümelt, schätze mal: zwangsgefrustet beurlaubt.
Aber irgendwann hat er's vor lauter Heimweh nicht mehr ausgehalten und
ist reumütig in den Schoß seiner Lieben zurück gekehrt, wo er
letztendlich ja auch hingehört. Steve
(Harris) unser
erster Geiger, äh Gitarrist, kriegt meistens die Klappe nicht auf und
lässt lieber sein Instrument sprechen. Dave
(Murrey) und
Janneck (Gers)
sind da schon etwas geselliger. Adrian
(Smith) hat
ebenfalls wieder ins heimatliche Nest gefunden. Tja und Niko
(McBrain) ist
die Quasselstrippe in unserem Verein. Wenn der mal loslegt, erblasst
jede Klatschtante vor Neid. Aber zusammen sind wir ein echtes Team
das, nach dem Motto, einer für alle, und alle für einen, die
Welt immer wieder im Sturm erobern.
Na
ja, zugegeben, eigentlich mache ich das ja ganz gern. Etwas Bewunderung
tut selbst mir gut und schmeichelt meinem Ego. Wo war ich stehen
geblieben.... ? Ah ja, - einige Konzerte der Tour waren aber auch
voll-geil. Der Sound ließ zwar manchmal zu wünschen übrig, aber das
lag wahrscheinlich eher an der jeweiligen Örtlichkeit als an meinen
Jungs. Gott sei's getrommelt und gepfiffen nahmen uns das die Fans nicht
weiter krumm. Bei "2
Minutes To Midnight",
"Be Quick
Or Be Dead"
und "Holy
Smoke"
war sowieso alles andere unwichtig. Ich war natürlich jedesmal das
Covergirl,- oh sorry, -Boy meine ich natürlich. Eigentlich auch nicht
weiter verwunderlich, bin ich doch der Adonis unter uns. Wie ich meine
tolle Figur halte, wollt Ihr wissen? Nun, alles verrate ich Euch auch
wieder nicht. Aber zurück zu den Konzerten. "Brave New World"
kam z.B. richtig cool rüber bei den harten Jungs da unten im Publikum.
Tatsache ist aber, dass an meinen persönlichen Song "Number
Of The Beast"
alle anderen Gassenhauer beileibe nicht heran gekommen sind. Und darauf
war ich echt stolz. Ich werde jedesmal noch richtig nostalgisch, wenn
meine Truppe den "Beast"-Song anspielt.Und Ihr müsst doch
selbst zugeben, dass das unsere Hymne war und noch immer ist und das
seit mehreren Dekaden.
Eines
möchte ich an dieser Stelle noch festhalten. Trotz aller Loyalität und
Verbundenheit zu meiner Familie, schließlich wären Maiden nicht Maiden
ohne mich, möchte ich mich in aller Form beschweren, dass die Jungs
nach getaner Arbeit augenblicklich das Weite suchen, bevor noch der
erste Fan die Halle verlassen hat. Während es sich die Herren an der
Hotelbar bei einem gepflegten Bierchen gut gehen lassen, darf ich wieder
in meine Kiste steigen und bis zum nächsten Mal Schäfchen zählen. DAS
IST NICHT FAIR!!! |