... und da saßen wir jetzt auf der VIP Tribüne am Pariser Platz in Stuttgart und konnten es immer noch nicht glauben, dass wir sie
jetzt doch noch, nach so vielen Jahren, einmal live on Stage
erleben - Walter Becker und Donald Fagen, die lt. Fachwelt, besten
Musiker der Moderne überhaupt. Die Erwartungen konnten höher
nicht gesteckt sein. Trotzdem überschreitet das, was uns die beiden
Akteure da oben bieten, jegliche Vorstellungskraft an Genialität.
Euch Jüngeren unter uns, mag der Name Steely Dan kein Begriff
sein. Aber macht doch einfach die Probe aufs Exempel. Fragt
einfach irgendeinen Musikkenner oder Musiker eurer
Elterngeneration bzw.meiner Generation, und er wird zu 99% ehrfürchtig
mit dem Kopf nicken.
Steely Dan ist ganz großes Können, Steely Dan vereinen sämtliche
Musikstile in einem und lassen den frühen 70er Sound so klingen,
als ob er eben erst geschrieben worden wäre. Steely Dan ist
100%ige Perfektion. Und für die Texte braucht man fast schon ein
Literaturstudium, meinte einmal ein Redakteur des amerikanischen
Rolling Stone. Steely Dan ist ganz schlicht und einfach Gott und
vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Walter Becker (* 20. Februar 1950 in Queens, New York City) bildet
zusammen mit Donald Jay Fagen (* 10. Januar 1948 in Passaic, New
Jersey) das
US-amerikanische Duo Steely Dan. Becker spielt E-Bass und
E-Gitarre, Fagen (Gesang und Keyboard) komponiert und
textet die Songs der Band. Die beiden lernten sich
auf dem Bard College kennen, wo der damalige stellvertretende
Staatsanwalt Gordon Liddy (später bekannt für seine Verwicklung
in die Watergate-Affäre) Becker 1969 wegen Marihuana-Besitz
dritten Grades anklagte.
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Becker / Fagen 1972
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Schnell bemerkten die zwei genialen Köpfe ihre musikalischen
Gemeinsamkeiten, einen anspruchsvollen Stil mit Elementen aus
Rock, Funk und Blues (u.a. amerikanisches Songwriting der 30er und
40er Jahre). Auch ein ausgeprägter Jazzeinfluss ist zu hören,
z.B. im Song "Rikki Don't Lose That Number", der im
Intro den Pianisten Horace Silver zitiert. In dem Track "Parker's
Band" nahmen Steely Dan explizit Bezug auf Charlie Parker.
Ach ja, den Namen Steely Dan entliehen die beiden übrigens dem
Buch von William S. Burrough ‚Naked Lunch’. Darin bezeichnet
dieser mit jenem Namen einen eisernen Dildo. Bevor es aber zu dieser
Taufe kam, tourten Becker und Fagen unter sage und
schreibe 7.552 verschiedenen Pseudonymen, was Teil einer
Marktumfrage war.
Nachstehend sind hier die Top 50, die in die engere Auswahl kamen:
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Penis
Whip
Ocular
Fillibrator
Oceans
of Chocolate
Marsupial
Soup
Thorax
Hard
Donut
Slime
Unit
Chucky
Upchuck
Thigh Patties
Cold
Stone Sea Monkey
Virginia
Mastic Wiener Whistle
"The"
Conniption and Connvin'
The
Blabberworks People
False
Intelligence
Nabokov
The
Pewterberg Faction
Shunt
The
Lipstick Lizards
Sucktion
The
Rambling Whippoorwills
Hi
Jinx on Ice
Small
Doses
Saliva,
the Movie
Luvburst
Pennsylvania
911
Don
and Greg
The
Cuticles
Boric
Acid
Shredded
Brain Compote
Carolina
num nums
The
Don't Fucks
Sliding
Curve
Bleckfast
at Tiffany's
Road
Hummer
Radical
Pattycake
Thunderhurl
Iron
Jaundice
The
Bloody Stumps
Hard-as-steel
Man
Strong
Man
Steel
Men
Steel-eye
Pan
Steely
Bob
Steely
Robert
Steely
Shiela
Sheedy,
Allie
Sheedy
Dan
Shelly
Mann |
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Und
schließlich und endlich....Steely
Dan
Halt, bevor man unter dieser Titulierung fungierte, arbeiteten die beiden Köpfe
Becker und Fagen unter ihren eigenen Namen bereits zusammen und
produzierten miteinander 1968 das Album: You Gotta Walk It Like
You Talk It Or You'll Lose That Beat zum gleichnamigen Film von
Horror-Regisseur Wes Craven.
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Allerdings hieß das Erscheinungsdatum erst 1971.
Als Steely Dan starteten sie dann ihre Karriere im Jahr 1972 mit
folgender Besetzung: Donald Fagen (Gesang und Keyboards), Walter
Becker (Bass), Denny Dias (Gitarre), Jeff "Skunk" Baxter
(Gitarre), Jim Hodder (Schlagzeug) und David Palmer (Gesang). Auf
ihrem ersten Album Can’t Buy A Thrill kam als Gastgitarrist noch
Elliott Randall dazu. Bei Konzerten wurde Steely Dan von
Michael McDonald (Gesang, Keyboards) und Jeff Porcaro (Schlagzeug)
verstärkt. Aber schon 1974 hörten Steely Dan wieder auf, Live
Konzerte zu geben, und das Projekt bestand im Prinzip nur noch aus
Fagen und Becker. Baxter und später auch McDonald gingen zu den
Doobie Brothers, Porcaro wurde 1977 einer der Mitbegründer von
Toto.
In
jener Zeit nach ‚Can’t Buy A Thrill’ entstanden noch so
geniale Alben wie 1973 -Countdown to Ecstasy. 1974 erblickte dann
Pretzel Logic das Licht der Welt, das
auf Basis bester Popmusik Ausflüge in die Bereiche Funk,
Jazz, Klassik und Rock unternimmt . Mit enthalten: der größte
Singlehit für die Band “Rikki, Don’t Lose That Number”, der
Platz 4 in den US-Single Charts erreichte. Das macht das Album zu
einem äußerst abwechslungsreichen Abenteuer inklusive der
einzigen Coverversion die Steely Dan jemals aufnahmen, dem Song:
“East St. Louis Toodle-Oo”, im Original von Duke Ellington.
Weitere Titel sind: “Night By Night” und das akustische “Any
Major Dude Will Tell You”, welche das Niveau mühelos halten können.
Pretzel Logic gilt bis heute als eines der besten Alben von Steely
Dan.
Zur Begründung, warum man 74 jegliche Tournee Aktivitäten
einstellte, meinte Donald Fagan: „Eigentlich waren wir nie eine
wirkliche Band, sondern nur immer ein zusammen gewürfelter
Haufen. Ein sogenanntes Band bestand stets nur zwischen Walter und
mir. Außerdem hatte man in den siebziger Jahren live
immer einen fürchterlichen Sound aufgrund der fehlenden
technischen Entwicklungen. Dann noch diese miesen Hotels und das
ewige Herumreisen - es machte einfach keinen Spaß! Deshalb haben
wir das Touren aufgegeben und nur noch Platten aufgenommen“.
1975 kam Katy Lied, bei welchem sofort auffällt: Jeffrey
“Skunk” Baxter ist nicht mehr dabei, dafür schwingt Jeff
Porcaro fast bei jedem Song die Drumsticks, und erstmalig ist auch
Michael McDonald auf einem Longplayer von Steely dan mit von der Partie. Einer der bekanntesten Titel
aus diesem Album ist:
“Daddy Don’t Live In That New York City No More“.
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Im anschließenden Alleingang folgte 1976 - The Royal Scam. Und nur
12 Monate später kam
Aja, das sich über ein Jahr in den US-Charts – Top-Position:
Nummer drei - hielt und weltweit mehr als fünf Millionen Einheiten
absetzte. Auf diesem Teil wurden Jazz, Funk und R'n'B zu einer
perfekt produzierten Klangtextur verstrickt. Aja ist ein Minimal
Movie ohne visuellen Aspekt, in dem Jazz-Größen wie Wayne Shorter
für spektakuläre Nebenrollen gecastet wurden und Noir-Szenarien
zu surrealen Sprachbildern verwirbeln.
Die Arbeit an "Gaucho" war von zahlreichen
geschäftlichen und privaten Problemen Donald Fagens und Walter
Beckers überschattet. So beabsichtigten die beiden, die
Plattenfirma zu wechseln, was ihr altes Plattenlabel jedoch
juristisch verhinderte. Drei Jahre nach "Aja" sollte "Gaucho" schließlich
das letzte Steely Dan Album für die nächsten 20 Jahre sein
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Diese Platte verbrauchte angeblich etwa tausend
Aufnahmestunden, und Walter Becker und Donald Fagen ging das Geld
aus, obwohl sie vom vorhergehenden "Aja" etwa drei
Millionen Exemplare abgesetzt hatten. Fagen ließ eine einzige
synthetische Schlagzeugsequenz 122-mal wiederholen, ehe er den
Versuch für gescheitert erklärte und abreiste. "Gaucho"
wurde Beckers und Fagens kalifornisches Album, vor allem aber ihr
Tribut an Rauschgifte aller Art. Nach sieben
erfolgreichen Jahren, mit und ohne Liveaktivitäten, erklärten
Becker und Fagan einfach, „wir waren lang genug dabei, unser
kreatives Potenzial ist ausgeschöpft, und sorry, das war es!“
Donald dazu: „Die Energie, mit der wir sieben Alben
produziert hatten, war mit „Gaucho“ komplett verbrannt. Wir
brauchten auch Zeit, um zu reifen. Und dafür waren diese
langweiligen, enttäuschenden achtziger Jahre genau das Richtige.
Viele meiner Generation haben dieses Jahrzehnt als enttäuschenden
Rückschritt empfunden. Eine ideale Zeitspanne also, um sich
auszuklinken.“
Aber das war es noch lange nicht, weitere Probleme kamen
hinzu. Die damalige Freundin Beckers starb an einer
Drogenüberdosis, was ihm zur Last gelegt wurde. Er selbst hatte einen
schweren Verkehrsunfall, bei dem er sich ein Bein mehrfach brach
und daher wochenlang auf Krücken angewiesen war. Außerdem hatte
er mit seiner Heroinabhängigkeit zu kämpfen. So trennte sich das
Duo zunächst. Donald Fagen begann eine Solokarriere, Walter Becker zog nach Hawaii, wo er sich im Laufe der nächsten
Jahre von seinen Drogenproblemen befreien konnte.
Steely
Dan lag auf Eis, was aber nicht hieß, dass die beiden Genies untätig
waren.
1984
erschien hier in Deutschland ein Album mit dem Namen ‚The
Early Years’ mit bis dahin unveröffentlichtem Material
aus den Anfängen der Zusammenarbeit von Becker und Fagen. |
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Donald Fagen
veröffentlichte 1982 sein erfolgreiches und Grammy nominiertes erstes Soloalbum The Nightfly, das stilistisch nahtlos an die Musik
von Steely Dan anschloss. Unaufgeregter Jazz-Pop, der bis ins
Detail wieder einmal perfektioniert war. Allerdings fehlte die
Gitarre von Walter Becker, und es handelte sich hierbei um ein
Konzeptalbum - etwas, dass Steely Dan nie gemacht hatten bis dahin.
Es ist die Geschichte des Radiomoderators "Lester the Nightfly", der die Nächte mit Musik und Hörertalk in Baton
Rouge verbringt - erzählt von Donald Fagen im Titelsong seines
Albums "The nightfly".
Alle Stories auf dieser Scheibe beschäftigen sich mit Themen der
späten 50er und frühen 60er Jahre . - Und wie immer
verpackt Donald Fagen harte, teils kontroverse Themen in leichte,
poppige Musik.
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Fagen litt fortan an einer Schreibblockade, weswegen er in den
Achtzigern lediglich mehrere Filmmusiken (Heavy Metal 1981, The King
of Comedy 1983, Bright Lights Big City 1988 und Say Anything 1989)
sowie einzelne Stücke für Diana Ross oder The Manhattan Transfer
schrieb.
Erst
1993 brachte er mit Kamakiriad sein zweites Soloalbum auf den
Markt, an dessen Produktion auch wieder Walter Becker beteiligt war.
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http://walterbecker.com/ |
An jenen Stücken
hatte Fagen, mit Unterbrechungen, seit 1985 gearbeitet. Fagen
revanchierte sich 1994 als Co-Produzent von Beckers Solo-Album 11
Tracks Of Whack. Und alles was die beiden allein oder auch
miteinander machten, klang einmal mehr nach Steely Dan; denn
seinen individuellen Stil kann man nun mal nicht einfach ablegen.
Verbarg Fagen im Konzeptalbum Kamakiriad seine Seele hinter der
Story vom Trip mit einem dampfgetriebenen Automobil, so ließ
Becker in seinen "elf durchgedrehten Songs" (so etwa der
Album-Titel) Narben hören. Die Helden seiner Songs, die er
durchaus nicht mehr kühl distanziert darstellte, waren
ausnahmslos Verlierer: Junkies und Heiratsschwindler, ein
gestrandeter Alien aus dem All und ein selbstmordgefährdetes
Mauerblümchen.
Ehrlich gesagt glaubte zu der Zeit keiner mehr wirklich an eine
Reunion von Steely Dan. Aber 1993 wurde das Unmögliche dennoch
wahr, und Steely Dan tourte unter dem Motto "Alive in America"
durch die Staaten. Als das Duo bei einer Pressekonferenz vor
Beginn dieser ersten Tournee seit fast 15 Jahren in Auburn Hills,
Michigan, nach dem Grund für die lange Live-Pause gefragt wurde,
scherzte Becker: "Wir müssen mal wieder Geld verdienen. Von
unserer letzten Tournee hatten wir 800 Dollar übrig behalten, und
die sind nun weg." Nun ja, finanziell gelitten haben die beiden wahrscheinlich nie in all der Zwischenzeit dank Platin für
Pretzel Logic, Katy Lied, Can't Buy A Thrill und The Royal Scam,
Gold für Best Of .... Aja erhielt sogar Doppel-Platin
Drei Jahre nach jener ersten Reunion Tour durch die USA folgte die Welttournee, die
auch nach Deutschland führte. Schon damals hatte ich bereits mein
Ticket für die einzige Show hierzulande in Frankfurt. Leider
wurde ich im letzten Moment fallen gelassen, was die Mitfahrmöglichkeit
betraf. Und so saß ich mit meinem Ticket, einem Backstage Pass
und dem zugesicherten Interview daheim in München und ließ mein
Herz bluten.
Noch mal vier Jahre später, im Jahr 2000, veröffentlichten Steely Dan ihr
erstes Studioalbum nach zwanzig Jahren. Two Against Nature war
nicht nur ein einfaches Comeback, es war Der Überraschungserfolg
des Jahres als das Album im Februar 2001 vier Grammys erhielt.
Es
gewann in den Kategorien "Best engineered album non-classical",
"Best pop vocal album", "Best performance by a duo
or group with vocal" für den Song "Cousin Dupree",
sowie "Best album of the year". Vor allem
letzterer Grammy schockte einige, die sich schon als Gewinner
glaubten, allen voran Favorit Eminem, der für seine The Marshall
Mathers LP nominiert war.
Donalds Kommentar zum Grammy: "Das Biest hat uns gefressen,
jetzt müssen wir uns also wieder nach außen nagen. Und - das ist
wirklich kein Scherz - ich habe herausgefunden, daß der Glanz
eines Grammies dich nur maximal 24 Stunden erstrahlen lässt. Am
Tag nach der Verleihung war urplötzlich jeder mein bester Freund,
jeder in meiner Straße wusste, wer ich war. Doch einen Tag später
wurde man zwar noch erkannt, aber keiner wollte mehr so richtig
was von uns wissen."
Steely Dan waren und sind die einzige
Musiktruppe, die in Deutschland in der Tagesschau einen ganzen
Beitrag erhielten. Ein Kritiker meinte dazu einmal: dieses
Comeback-Album klinge so, als ob seit „Gaucho“ nicht zwanzig
Jahre, sondern nur zwanzig Minuten verstrichen wären - was
gleichermaßen als Kompliment wie als Vorwurf zu verstehen ist.
Donald: „Wir sehen schon eine Entwicklung, aber an einer
Neuerfindung liegt uns nichts. Klar sind auch ganz neue Songs immer wieder wichtig.
Sie sorgen dafür, dass „Steely Dan“ lebendig und neu klingen
- für uns selbst, genauso wie für das Publikum. Live sind
allerdings auch viele unserer alten Stücke irgendwie neu -
einfach aus dem Grund, weil wir sie in den Siebziger Jahren nur im
Studio aufgenommen, aber nie auf der Bühne gespielt hatten. Und
das tun wir eben jetzt . Na ja „Rikki, Don't Lose That Number“,
„Reelin' In The Years“ und
auch „Do It Again“ spielen wir heutzutage nur noch selten.
Auch wenn dies eingefleischte Fans erwarten. Aber wir haben da
irgendwie ein Problem damit.“
Im Jahr 2001 wurden Steely Dan in die Rock and Roll Hall of Fame
aufgenommen.
Und
im
Juni 2003 schließlich erschien bereits ein weiteres neues Studioalbum:
Everything Must Go. Dieses beinhaltete ein verstärktes Jazz-Feeling,
und der Live Aspekt stand bei den Aufnahmen im Vordergrund. Und es
war das aller erste Mal, das Walter Becker bei einem Steely Dan
Album die Leadvocals übernommen hatte.
Drei Jahre später tourten Steely Dan in den USA zusammen mit Michael
McDonald. In dem Jahr veröffentlicht Donald Fagen Morph the Cat,
sein von Kritikern hochgelobtes drittes Soloalbum. Eine CD, die
man sich erst mehrmals anhören muss, um zu erkennen, dass es sich
hierbei nicht um eine oberflächliche Popscheibe mit Jazz-Anleihen
handelt, sondern dass jene äußerst raffinierte Harmoniewechsel
und anderweitige schwierige Tüffteleien enthält. Und diese
wiederum sind vergleichbar mit der Präzision eines Schweizer
Uhrwerks.
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http://www.donaldfagen.com/
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Und
im vergangenen Jahr, also 2007, gab es erstmals seit 2000 wieder eine große Welttournee durch
Amerika, und die erste seit 96 in Deutschland. Wie immer, auch
dieses Mal ist das Line up mit hochkarätigen Musikern (u.a.
Gitarre - Jon Herington, Drums - Keith Carlock, Baß - Freddie
Washington, Keyboards - Jeff Young, Sax - Roger Rosenberg,
Trompete - Michael Leonhart) besetzt.
Tja, und genau bei
einem dieser Auftritte, nämlich hier in Stuttgart, sitzen wir jetzt
und lauschen andächtig, ja fast schon verklärt zu der Musik, die
einfach eine Stufe höher situiert ist, die bis ins Detail
perfektioniert ist, aber keineswegs steril klingt. 'Überirdisch' wäre
der passende Ausdruck, der uns allerdings nach gut 100 Minuten
wieder ziemlich nüchtern auf die Erde plumpsen lässt. Das hier
war eines jener Konzerte, das die ganze Nacht andauern hätte
können, und man dann immer noch nicht genug davon gehabt
hätte. – Und
ca. zwei Tage später erhalten wir eine weitere Bestätigung, was
dieses außergewöhnliche Duo betrifft. – Oder kennt Ihr da draußen
auch nur irgendeinen anderen Künstler, der nach seinem Konzert
eine ganzseitige Livekritik und Lobeshymne in der Süddeutschen
Zeitung bekommt? Das
alles und noch viel viel mehr spricht für sich. Und belegt, dass wir es hier
mit einem Phänomen zu tun haben, das etwas ganz besonderes, ja ich möchte
fast sagen, etwas einzigartiges ist.
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Foto
anklicken für Live Review
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Nachstehend
2 Clips von der Deutschland Tour 2007
Apropos Line up, das sich bis auf Becker und Fagen immer wieder
aus neuen, bzw. anderen Musikern zusammen setzt: So würde lt. Fagen die
ultimative Band am Keyboard Franz Liszt und an der Flöte
George Zamfir vorsehen. Warum auch nicht? Steely Dan schaffen es
ja auch,
20 Jahre nach nur 20 Minuten Zeitunterschied klingen zu lassen.
Herr Liszt lässt sich bestimmt überreden - da oben auf Wolke 7.
Ach ja, auf die Frage, ob und wann sich Steely Dan die nächste
Deadline für weitere Aktivitäten gesetzt hätten, meinten die beiden: „Our deadline is 2016, so we're hoping we can make that
deadline, but usually we're late.“
http://www.steelydan.com/
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