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.....alle Jahre wieder kommt das Christuskind...... und das ist gar nicht mal so abwegig in unserem Fall hier, feiert doch unser aller Lemmy Kilmister just an Weihnachten seinen, inzwischen 63. Geburtstag. Und in 33 Jahren Motörhead zelebriert unser Non Plus Ultra des dirty Rock’n’Rolls auch noch inzwischen so was wie seinen dritten Frühling. – Meine Herren, ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, in denen Motörhead gerade mal 50 Zuschauer hatten. Aber die Zeiten ändern sich. Und obwohl es dem Hardrock Genre im internationalen Geschäft im Augenblick bekanntlich alles andere als rosig geht, so scheint Lemmy und Co. von Jahr zu Jahr noch mehr Auftrieb zu erleben, -  na ja, zumindest was good old Germany betrifft.
Aber eigentlich ist es nicht weiter verwunderlich, sind es doch allgemein die sogenannten Kultbands, denen als einzige eine lebenslange Karriere beschieden ist. Und Motörhead haben sich ihren Kultstatus schon lange abgesichert.
And there we are again, so wie jedes Jahr rund um eben Weihnachten. Als Verstärkung hat man noch Saxon und Danko Jones an Bord geholt, ebenfalls zwei Bands, die ständig und rund um die Uhr in Europa präsent zu sein scheinen.
Ehrlich gesagt, Freunde, will ich auch diesmal gar nicht so viele Worte bzgl. der einzelnen Auftritte verlieren, denn ich habe alle drei Künstler hier bereits mehrere Male in der näheren Vergangenheit per Live Review rezensiert. Deshalb an dieser Stelle nur noch einige Randnotizen zu den hart rockenden Vertretern der darstellenden Kunst.....

Danko Jones war als Headliner in den vergangenen beiden Jahren zwei Mal hier und hat uns auch schwer beeindruckt.

Aber diesmal zeigt es sich deutlich, ob man als Headliner oder als Opener fungiert. Auf gut deutsch, es fehlt an allen Ecken und Enden. Das beginnt bei den spärlichen Lichtverhältnissen, der gedrosselten Energie aus der Steckdose bis hin zu der Tatsache, dass die vielen Motörhead Freaks hier, mit Danko aber auch so rein gar nichts anfangen können. Der, für Danko Jones, sonst so berühmte, typische Druck, der von ihm bei einer Live Performance ausgeht, verliert sich hier in den Weiten des Zenith. Und auch die übliche wütende Standpauke des Meistros beißt irgendwie auf Granit. Wie immer ehrt er, alle verstorbenen Zeitgenossen, von Jimi Hendrix bis zu den sämtlichen verstorbenen Mitgliedern der Ramones. Er schickt, wie immer allen White Women seinen Gruß und versucht  seine Gassenhauer, wie Sticky Situation, Baby Hates Me oder First Date in den knappen 45 Minuten unterzubringen. Mein Fazit: Danko Jones ist als Headliner mit allen Privilegien wirklich ein Knaller, aber diese Opener Geschichten, so wie hier, sollte er zukünftig vermeiden. Er setzt dadurch sein eigenes Image auf dem Prüfstand, und das leider nicht im positiven Sinn.


Live in München

http:// www.dankojones.com/




Saxon tun sich in der Beziehung etwas leichter, dank ihres Status in der Szene und der offensichtlichen Seelenverwandtschaft zu Motörhead.

Aber auch ihnen ist heute nur ein, für ihre Verhältnisse äußerst kurzes Intermezzo beschieden in Form von gerade mal 50 Show-Minuten. Und auch hier bleibt die Ausstrahlung etwas auf der Strecke, wenngleich auch nicht so vehement wie bei Danko vorher. Denn die Band wird deutlich mehr akzeptiert von den Fans. Allerdings schlampern Saxon  bei diesem Auftritt ziemlich rum mit einigen schiefen Tönen. Weiß der Geier warum, oder ob das auf die Tatsache zurück zu führen sei, dass es sich bei der heutigen Show um den letzten Auftritt von Saxon in diesem Jahr handelt. Genau deshalb lässt Sänger Biff Byford auch die Fans den letzten Song auswählen, gibt ihnen aber bestimmte Titel zur Auswahl, obwohl auch dieses genau berechnet ist.


Und schwups ist der Zauber auch wieder vorbei. Ich für meinen Teil kann nur sagen, ich habe noch nie eine so kurze Saxon Show erlebt, wie eben diese hier. Ach ja, und Phil Campbell und Mickey Dee von Motörhead erlauben sich beim Song ‚Wheels Of Steel’ den Spaß im Rollstuhl über die Bühne zu wackeln.... – der übliche Gag zum Ende einer Tournee...



Live in München


Live in München


Live in München

http://www.saxon747.com

We are Motörhead, and we play Rock’n’Roll’.... ist die übliche Ansage von Lemmy und legt los, dass sich im Zenith die Bretter verkastrieren.

Und wir Fotografen im Graben bangen um unsere Wenigkeit, dank der lebendigen Fluggeschosse, die kontinuierlich über die Brüstung geflogen kommen.

Und wie immer sind Motörhead äußerst schwierig im Bild festzuhalten, dank der zu grellen Beleuchtung. Abgesehen davon ist Lemmy’s Show auch immer noch die Gleiche wie vor einem Jahr und wie vor 30 Jahren... kompromisslos und straight between the Eyes.


Saxon rächen sich standepede ihrerseits mit einer kleinen Showeinlage gleich zu Beginn. Und meine Wenigkeit macht sich nach dem fotografieren und noch zwei weiteren Songs aus dem Staub, um quer durch die ganze Stadt (Gott sei Dank wird man nachts nicht vom Verkehr aufgehalten) zum Backstage Venue zu eilen, um auch von Molly Hatchet am selben Abend noch ein paar Impressionen mitzukriegen. (siehe Review 393). Auf alle Fälle haben Motörhead heute Abend einmal mehr gepunktet und 5.000 Fans davon überzeugt von der These: bei den Alten ist man doch am besten g’halten.....
http://www.imotorhead.com

                                                                                  Einige Schnappschüsse gibts noch im Diary


Live in München


Live in München