393



Immerhin,... ich hab’s geschafft heute Abend gleichzeitig Motörhead und Molly Hatchet unter einen Hut zu bekommen. Und das, obwohl die beiden Venues mindestens 20 Autominuten (nachts) auseinander liegen. Nun, für die vollen Sets beider Bands geht es sich logischerweise nicht aus. Aber, erstens  habe ich Motörhead in meinem Leben schon so oft gesehen,  dass ich, würde ich für jedes Mal 10 Euro bekommen, einen wunderschönen Urlaub machen könnte. Und deshalb streiche ich auch nach 3 Songs knipsen und 2 weiteren Tracks die Segel. Zweitens gehen Molly Hatchet erst gegen 22 Uhr auf die Bühne, so dass ich dort wiederum lediglich die erste halbe Stunde versäume um dann noch mehr als 60 Minuten zu genießen.

Drei Jahre ist es genau her, dass ich Molly Hatchet zum letzten Mal gesehen habe, damals in Augsburg im Spectrum. Dabei kommt’s mir noch gar nicht so lange vor...Aber drei Jahre sind lang, und es hat sich einiges verändert bei Molly Hatchet. Sei es der Umstand, dass jetzt Dave Hlubek wieder mit von der Partie ist, der sich als einziger dieser Band hier, als Orginalmitglied rühmen darf. So war er von 1978 bis 1986 mit von der Partie. Und jetzt hat er erneut nach Hause ins Nest gefunden. Außerdem ist jetzt Tim Lindsey in Molly Hatchets Reihen, der ehemals in der Gary Rossington Band die 4 Saiten gezupft hat. Ansonsten ist alles gleich geblieben: Bobby Ingram (seit 1985 mit dabei), Phil McCormack am Gesangsmikro (seit 1996) John Galvin am Keyboard (seit 1985 mit Unterbrechung und dann wieder 1995) und Shawn Beamer am Schlagzeug (seit 2001).

Und wieder ist die Südstaatenflagge gehisst worden, um uns hier in Europa den Southern Rock näher zu bringen. Leider ist die Resonanz bei weitem nicht so groß wie bei Motörhead im Zenith. Und ich schätze die Zuhörerschaft in der Backstage Halle auf ca. 150 Fans.
Was sich allerdings bis heute nicht geändert hat, ist der Gesang von Phil McGormack. Und mit dem bin ich noch nie wirklich klar gekommen, so gern ich Phil persönlich zu schätzen weiß. Aber mir fehlt hier einfach die Ausdruckskraft und der Vibe, der sich allein nur durch die Musik nicht zur Gänze zu entfalten vermag. Nun vielleicht ist das auch Ansichtssache, und andere empfinden das nicht so extrem wie ich. Molly Hatchet zerpflücken ihre History von A – Z auf der Setliste. Allerdings gibt es auch hier etwas, was mich schon bei früheren Auftritten der Band etwas gestört hat. Und das ist die Tatsache, dass sich die Band zu keiner Zeit von meinem persönlichen Lieblingsalbum ‚The Deed Is Done’ bedienen. 


click cover für Infos & Soundsamples

Dabei sind gerade auf diesem Teil solche Juwelen wie ‚Satisfied Man’ und ‚Stone In Your Heart’ zu finden. Keine Ahnung warum das so ist. Vielleicht liegen hierfür rechtliche Gründe vor oder auch einfach eine bandinterne Abneigung. Ich sollte wirklich mal recherchieren, warum dem so ist. Abgesehen davon, lässt das Programm keine Wünsche offen, und der Südstaaten Flair zieht sich wie eine rote Linie durch die Menuekarte. Es ist vor allem Dave Hlubek, der hier von den wenigen Kennern und Fans euphorisch zurück willkommen wird. Bobby Ingram besticht einmal mehr durch sein exzellentes Gitarrenspiel, und Drummer Shawn Beamer lässt sich vom Ventilator theatralisch die Haare verpusten, während er die Felle drischt.

Nein, alles in allem kann man nicht meckern über Molly Hatchets erneutem Einfall in europäische Gefilde, obwohl ich mich irgendwie des Gedankens nicht erwehren kann, dass dies her eventuell das letzte Mal sein könnte, dass wir die Brüder hier in good old Europe zu Gesicht bekommen haben. Aber gut, das ist reine Intuition. Und die kann immer täuschen. -
Auf alle Fälle war’s gut, - to see you all again.... und die Südstaatenflagge lässt einen seeeehhhhrrrr langen Abend ausklingen.

http://www.mollyhatchet.com/
  .

Einige Off Stage Schnappschüsse von
Motörhead & Molly Hatchet gibts im
Diary


Live in München




Zur Motörhead Review geht's
hier


Live in München